Psychotherapie Soest

Psychotherapie bei Soest

Akzeptanz- und Commitmenttherapie

Glaube nicht alles, was du denkst!

Eine relativ junge Variante meiner Psychotherapie ist die Akzeptanz- und Commitmenttherapie (kurz ACT, ausgesprochen wie das engl. Wort act, auf deutsch: handeln). Sie wird der sogenannten „dritten Welle“ der Verhaltenstherapie zugeordnet. Achtsamkeit, Akzeptanz und eine Ausrichtung auf Werte ergänzen dabei die traditionellen Bereiche der Verhaltenstherapie.

Im Gegensatz zur klassischen Verhaltenstherapie werden negative Denk- und Verhaltensmuster nicht inhaltlich überarbeitet und verändert: Vielmehr trainiert ACT die Fähigkeit, Abstand zu den eigenen Gedanken herzustellen.

ACT bietet dazu verschiedene Techniken, Übungen und Sichtweisen sowie auch Metaphern an, mit denen wir auf Distanz zu unseren Gedanken gehen können, so dass wir uns nicht mehr so stark mit ihnen identifizieren.

So versteht sich die Akzeptanz- und Commitmenttherapie als eine Art „Fertigkeitentraining“, um die eigene psychologische Flexibilität zu erweitern. Dabei ist ACT durchaus mit allen Vorgehensweisen aus der klassischen Verhaltenstherapie kombinierbar.

Sich aus dem Klammergriff der eigenen Gedanken befreien!

Die Vergangenheit hat in uns Spuren bzw. sogar Narben hinterlassen. Löschen kann man diese (Körper-)Erinnerungen nicht. Wir Menschen neigen dazu, unangenehme Gedanken, Gefühle und körperliche Empfindungen zu vermeiden. Aber mit dem in Verbindung zu kommen, was in uns ist, es zu spüren und zu akzeptieren, kann eine heilsame Wirkung haben.

In der ACT geht es darum, die schmerzhaften seelischen Verletzungen in unserem Inneren mitfühlend und wertfrei anzuschauen, statt sie zu bekämpfen oder abzulehnen. Gefühle können wir nicht ändern, aber unsere Haltung dazu schon.

Sechs zentrale ACT-Prozesse sollen den Menschen darin schulen, sich seinen emotionalen Regungen gegenüber zu öffnen und diese so anzunehmen, wie sie sind.

Psychotherapie bei Soest

Die Akzeptanz- und Commitmenttherapie beruht auf sechs sog. Kernprozessen:

Gib deinen Gefühlen Raum!
Wenn wir Kämpfe aufgeben, die wir unmöglich gewinnen können, bekommen wir innerlich neue Energien, die wir für neue, lohnende Ziele einsetzen können.
Das bekannte „Gelassenheitsgebet“ bringt dies auf den Punkt:

„Gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“

Sei ganz im Hier und Jetzt!
ACT bringt uns in Kontakt mit dem, was in und um uns ist, schafft Bewusstheit und Achtsamkeit mit dem gegenwärtigen Moment.

Beobachte dein Denken! Entwickle eine hilfreiche Haltung im Umgang mit deinen Denkprozessen.
Gedanken sind wie eine Brille, durch die wir die Wirklichkeit sehen.
Nimm diese Brille immer wieder mal ab!
Gib deinen problematischen Gedanken weniger Macht über dich!

Gefühle und Gedanken kommen und gehen. Wir sind nicht unsere Gedanken und Gefühle, wir haben Gedanken und Gefühle.
Das heißt, wir lernen, in uns eine sichere und stabile Perspektive einzunehmen – unser Beobachter-Ich.
Die sogenannte „Schachbrett-Metapher“ kann dies verdeutlichen:

Vergleichen wir unser Leben mit einem Schachspiel –  Schwarz gegen Weiß und Weiß gegen Schwarz.
Die schwarzen Figuren symbolisieren unangenehme, negative Gedanken und Gefühle, die weißen stehen für erfreuliche und positive.
Identifizieren wir uns nun mit den Spielfiguren, führen wir einen ständigen Kampf. Wer gewinnt?

Wir können jedoch auch unsere Sichtweise ändern, und zwar so:
Wir sind nicht die Figuren, sondern das Schachbrett.
Dieses Brett – gemeint ist unser Ich – ist unveränderlich, bleibt immer gleich, so wie es war, beobachtet all diese Geschehnisse aus einer sicheren, stabilen Perspektive.

Wie würde ich leben, würde ich leben? (Ana Marwan)

Werte sind in ACT von zentraler Bedeutung. Sie bestimmen die Richtung, in die ich mich bewegen will:
Was ist für mich ein gut gelebtes Leben?

Gibt es in meinem Leben eine Situation, in der ich einen meiner Werte intensiv gelebt habe?
Was möchte ich in meinem Leben verändern?
In welche Richtung möchte ich gehen?

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Die Wirksamkeit der Akzeptanz- und Commitmenttherapie ist durch zahlreiche Studien empirisch überzeugend belegt.

In den USA ist ACT seit 2011 als gut erforschte Therapieform staatlich anerkannt. ACT wird inzwischen in vielen Ländern erfolgreich eingesetzt, insbesondere bei Depressionen, Angststörungen, chronischen Schmerzen, Essstörungen und Suchtproblemen.

 

Fazit: Die Akzeptanz- und Commitmenttherapie ist eine effektive Therapiemethode, mit belastenden Gedanken und Gefühlen umzugehen und sich auf die Verfolgung seiner persönlichen Werte und Ziele zu konzentrieren, um ein erfüllteres Leben zu führen.

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